„Phantasie spült das Schwarz des Vergessens aus, Punkt für Punkt schließt sich die Sichtschnur, wird zur Empfindungslinie, Richtschnur…“

Menschen mit Demenz verlieren ganz allmählich die Fähigkeit, die Welt in der sie leben sinnvoll mit der erinnerten Welt zu verknüpfen, auf Erfahrungen zurückzugreifen, sich selbst zu reflektieren. Sie verlieren ihre Erinnerungen und damit ihre persönliche Identität. Eine der gravierendsten Folgen ist aber der allmähliche Verlust der Sprache. Dadurch entfällt das wichtigste Kommunikationsmittel. Das führt zu Verunsicherungen und Orientierungslosigkeit. Übliche Formen der zwischenmenschlichen Kommunikation erweisen sich dann als zunehmend unbrauchbar. Umso wichtiger ist es dann, neue Möglichkeiten der Kommunikation zu eröffnen.

Mück DSC6185Die KUNSTgeragogik hilft dabei. Das bildnerische Gestalten ist eine kreative, körper- und sinnesbezogene Form nonverbaler Kommunikation, mit deren Hilfe Kommunikationsbrücken geschlagen werden können, wo Worte verloren gegangen sind. Um diese Kommunikationsebene nutzen zu können, muss man nicht künstlerisch begabt sein. Kreativität entspringt unbewusstem Denken. Das kommt gerade Menschen mit Demenz zugute.

 
Ziele und Wirkungen

In einer Lebenssituation die durch Verunsicherung und mitunter von Depressionen gekennzeichnet ist, können durch bildnerisches Arbeiten Momente der Zufriedenheit und des Glücks erlebt werden. Das kann für Menschen mit Demenz die Entdeckung einer ganz neuen Welt bedeuten.

  • Neue Erlebnisräume eröffnen und Möglichkeiten zur unmittelbaren, nicht an semantisches Wissen gebundenen, Kommunikation bieten
  • für Menschen mit Demenz und ihre mitbetroffenen Angehörigen Raum schaffen, in dem sie sich abseits ihres Alltags, durch gemeinsames bildnerisches Gestalten, auf einer anderen Ebene neu begegnen können
  • vorhandene und/ oder eingeschränkte Fähigkeiten von Menschen mit Demenz wiederbeleben und stabilisieren
  • Durch künstlerische Auseinandersetzung das Gefühl der Mündigkeit unterstützen. Das fördert das allgemeine Wohlbefinden.
  • über die künstlerische Betätigung Bereiche der Biografie wieder zugänglich machen, die für das Bewusstsein bereits verloren schienen – Biografiearbeit –
  • Gemeinsames kreatives Arbeiten in einem geschützten Raum bringt Anregungen, eröffnet andere Sichtweisen, schafft soziale Kontakte und regt zu Gesprächen an. Es bieten sich ganz neue Möglichkeiten des kommunikativen Austausches.
  • Trotz kognitiver Einschränkung wird kreatives Gestalten und somit ein persönlicher Ausdruck und eine Interaktion mit der Umwelt möglich.
  • Das kreative Arbeiten stärkt das Konzentrationsvermögen und hilft aus der Unruhe in die Ruhe, aus der Apathie in die Mobilität zu gelangen.
  • ANGEHÖRIGE UND PFLEGEPERSONEN WERDEN SO ENTLASTET.
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